Benutzer | Kommentar | Bewertung | Dädalus
04.06.2025 21:17 | Freunde der Sonne, diese Art von Uhr lässt euch kaum eine ruhige Minute. Statt zum ersten Ring der Talseite nach links um die Kante abzubiegen, bewegt man sich gerade hinauf, die selben hohlen Platten nutzend, die selbe wenig vertrauenswürdige Schlinge um den nah an die Wand gepressten Zacken legend. Wenigstens sind die Züge zum Ring und der folgende Einhängevorgang ohne größere Nervositäten zu bewältigen.
Danach folgt eine turbulente Startsequenz in Form eines langen Zuges zum Zacken an der Kante des ersten Überhangs. Hier liegt übrigens auch die letzte Schlinge bis zum zweiten Überhang. Dorthin gelangt man, indem man etwas gerade hinaufhangelt, dann an diffizilen kleinen Strukturen nach rechts quert und sich schließlich über die Platte an besser werdenden Griffen nach oben fürchtet. Bereits von hier wäre ein Sturz äußerst unangenehm. Sobald man am Loch unter dem zweiten Überhang angekommen ist, verfügt man über hinreichend große Griffe um diesem Vorgang nicht anheimzufallen, sollte aber unbedingt Ruhe bewahren. Linksansteigend erreicht man komplikationslos den zweiten Ring der Talseite, die Linie jedoch führt nach rechts, wo knapp über dem Überhang bei einem kleinen Loch im Verbund eine kleine Platte, und ein großer Knoten liegen und wo man eine Kevlar durch eine recht verlässliche Sanduhr fädeln kann. Diese Konstellation sollte halten - muss halten, denn jetzt geht es in ausgesetztem Gelände an der Kante des Überhangs nach rechts Richtung Südostkante, wo man ziemlich hilflos 2 m unter dem 2. Ring strandet. Das Ausrufezeichen in der Neuauflage des Kletterführers wohnt wohl hier oder auf dem Weg zum zweiten Überhang. Die nächsten Züge sind delikat und schwierig und in Anbetracht der Schlingen weit links als einziger Sicherung sollte man sich überlegen ob man hier einen Sturz riskieren will. Halten sie nicht, liegt man wieder am Einstieg, was sich nach mehr als 20 m Sturzhöhe wohl unvorteilhaft auswirken dürfte. Durch die Mitte der Wand zieht eine noch nicht anerkannte Route (IGK genannt) deren dritter Ring aus dieser Position leichter anzuklettern ist, und den man als Zwischensicherung verwenden kann. Dorthin muss man zunächst weniger Züge machen, was die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes reduziert, danach allerdings wieder etwas absteigen um in die Ursprungsposition zurückzukehren. Der zweite Ring der Sonnenuhr lässt sich zwar schwer anklettern, dann aber doch gut einhängen, sofern das große Loch an der Kante bekannt ist und man die Nerven hat, ruhig bis dorthin weiterzuklettern. Ohne dieses Loch ist das Einhängen zutiefst nervenaufreibend und potenziell gefährlich. Das Nachholen am 2. Ring bietet sich an, insbesondere, wenn man den Ring von IGK mit eingehangen hat.
Die Kletterei nach dem zweiten Ring ist dann der Lohn für die Nervenarbeit weiter unten. Fantastisch luftig geht es an der feinstrukturierten Kante hangelnd und balancierend Richtung Teufelsmund (marode Dauerschlinge), wo nach etwa 6m schon riesige Platten und die Sanduhren der Ostwand warten. Kurz bevor man die rettenden Strukturen erreicht, wird 3m über dem Ring nochmal der neunte Grad abverlangt, die Züge sind technisch und ästethisch, ein Sturz unproblematisch. Vom Mund folgt die Linie einer kleingriffigen überhängenden Wand (Unterstützung, wie sie im Kletterführer aufgeführt wird, ist hier nicht nötig) ins linke Teufelsauge, von wo man den 3.R problemlos einhängen kann. Ein technischer Zug links vom Ring, aufstehen, Reibung, schließlich der Gipfel, womit ein sehr komplettes wie anspruchsvolles Felserlebnis hinter einem liegt. Hier einsteigen sollte man auf jeden Fall nur dann, wenn man dem Grad gewachsen ist, auch wenn er erst in sicherer Zone weiter oben gefordert wird. Mit dem Scharfrichter vorm zweiten Ring ist nicht gut Kirschen essen. Insgesamt eine sehr besondere Bergfahrt, die aber wenige Begehungen sieht, wenn man Gipfelbuch und Spinnenweben Glauben schenken darf. | ++ (sehr gut) | peroxide20 Authentifizierter Benutzer
19.05.2003 22:09 | vom 2.R zum 3.R zwei schwierigkeiten
moralisch ist es im unteren 8ten grad zum
2.R hin (schlingen legen ab und an möglich)
sehr schöne felsfahrt | ++ (sehr gut) | |
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